Der Stephansdom
Schauen wir in den Stephansdom hinein. Einem alten Brauch zufolge, kennzeichnen Handwerker ein Objekt anhand eines Steinmetzzeichens zu ihrem Werk. Bis heute noch sind vor allem an Kirchen sie zu erkennen. So auch im Stephansdom, wo ein unbekannter Meister als „Fenstergucker“ zu sehen ist. Finden Sie Ihn?
Der Fenstergucker unterhalb der Kanzel von Markus Leupold-Löwenthal
Achten Sie aber einmal auf den Fußboden. Hier ist eine unscheinbare Steinplatte, unter der sich ein großer Hohlraum von den Ausgrabungen befindet. Dort entdeckte man verschiedene Mauern und Steinblöcke, ein historisches, vielschichtiges Erdprofil, sowie einen Rückenwirbel, der im Erdreich steckte.
Im Dominneren und im Bereich des Riesentors wurden viele Grabstätten entdeckt, die zum Teil tausend und mehr Jahre alt sind und somit älter als der Dom selbst.
1529 zeichnete Niklas Meldemann diese Wien-Ansicht, auf der im Hintergrund ein brennender Stadtturm zu sehen ist. Reste dieses Turms befinden sich noch heute unter der Rampe der Albertina.
- Suchen Sie sich nun erst einmal einen Sitzplatz, um einen kurzen Moment zu verweilen. Bevor wir dann zum Haupteingang des Doms gehen, machen wir uns mit der Wiener Küche und den mittelalterlichen Tischsitten vertraut. Auch wenn sie heute, zum Glück, größtenteils nicht mehr gelten.
Auch die Wurzeln der mittelalterlichen Küche liegen im römischen Reich. Das Wissen über die Wiener Küche im Mittelalter stammt zum überwiegenden Teil aus Klöstern und aus Aufzeichnungen schreibkundiger Mönche. Dies gilt sowohl für das Essen der armen Leute, was meist Brei und Fladen war, als auch für das Essen der Wohlhabenden und Reichen. Ihre ausgefallenen Kombinationen sind selbst bis heute noch maßgeblich. Im Mittelalter gab es beispielsweise noch
- keine Kartoffeln
- keinen Reis
- keine Tomaten
- keine Chilis.
Gewürze, wie Pfeffer, Curry und Zimt gab es zwar, aber sie waren sehr knapp, geradezu unverschämt teuer und durch den langen Transport über die Seidenstraße (Ost-West-Verbindung) möglicherweise nicht gerade von hoher Qualität. Mit diesen teuren Gewürzen wurden jedoch viele Händler reich, so entstand die Redewendung: „Reich wie ein Pfeffersack“. …